Ersatzgeschwächte Jugend liefert starke Kämpfe

Den Samstag, 5. April 2025, kann man im wahrsten Sinne als den Anfang eines wortwörtlichen „Schach-Wochenendes“ innerhalb von Pfullingen bezeichnen. Gleich vier Pfullinger Mannschaften wurden und werden dieses Wochenende noch gefordert, darunter die drei A-Klassen Mannschaften und die Jugendmannschaft. Letztere war heute an der Reihe. Die reguläre Verbandsjugendliga-Saison konnte man leider nur auf dem letzten Platz beenden, deswegen stand heute das erste Duell der Abstiegsrunde auf dem Plan, ehe es dann im Mai nach Heilbronn-Biberach geht.

Sowohl für unsere Gäste aus Kornwestheim als auch für uns sah die Personallage alles andere als rosig aus – auf beiden Seiten fehlten gleich fünf Stammspieler, sodass die einzig übrig gebliebenen „Stammkräfte“ der jeweiligen Mannschaft gleich die Ehre hatten, an Brett 1 zu kämpfen – in unserem Fall gebührte diese Ehre Jose.

Trotzdem musste das nicht automatisch ein Verlustkriterium sein, denn beide Mannschaften waren auch in der Breite gut bestückt, wobei die Schachfreunde Kornwestheim auch in diesem Aspekt nominell deutlich überlegen waren. Vor allem ein Spieler der Gegner stach heute dabei heraus – Vihaan Thombre, der aus familiären Gründen von Pfullingen nach Kornwestheim wechselte, kam heute zurück zu seiner alten Spielstätte, leider aber an Brett 2 für die Gegner.

Trotz all dem ließ unsere ehrgeizige Jugend den Gegnern keinen Platz für Siegessicherheit. Der erste Punkt ging nämlich tatsächlich an die Echaztäler – Vince konnte sich gegen seinen nominell deutlich überlegenen Gegner Artjem Vorsin an Brett 6 überraschend souverän durchsetzen und brachte die Pfullinger so zu Beginn sogar 1:0 in Führung.

Leider ging dieser Trend ab dort allerdings nur noch bergab. Der ältere Kornwestheimer Hasanovic-Bruder Alen konnte sich nach einer zu Beginn ausgeglichenen Partie gegen Alexandru an Brett 3 durchbeißen und sorgte so für den Ausgleich.

Dem Jugendmannschafts-Debütanten Arne, den man kurzfristig für dieses Spiel einfliegen konnte, war trotz einem guten Start ein Sieg gegen die jüngere Tu-Schwester Tiffany verwehrt – die nominell überlegene Kornwestheimerin konnte sich den Sieg schnappen und die Gäste somit in Führung bringen.

An Brett 2 ereignete sich etwas spektakuläres – ein wahrlicher „Klassiker“. Das Duell der beiden Ex-Vereinskollegen Georg und Vihaan war auf jeglicher Ebene ausgeglichen. Auch wenn Vihaan (der sich seit seiner Zeit in Pfullingen auf ein DWZ-Niveau von etwa 1650 hochkatapultiert hat) hier als klarer Favorit galt, machte Georg schon zu Beginn klar, dass er sich nicht einfach so geschlagen geben wird. Leider führte ein taktisches Missverständnis dann doch zur Niederlage Georgs und der Favorit setzte sich durch, Vihaan erhöhte für die Kornwestheimer auf 1:3 und sicherte somit zumindest ein Remis.

Leider erfolgte die nächste Niederlage kurz darauf – Rasmus, der in letzter Zeit eine sehr gute Form zeigt, konnte sich trotz starkem Kampfgeist nicht gegen Arian Hasanovic durchsetzen – dennoch ist auch das keine Schande, da auch er mit seinen 1469 DWZ-Punkten ein großes Kaliber ist.

Danach wurde es still – nur noch Jose und Audrey Tu lieferten sich an Brett 1 das vermutlich nervenzehrendste Duell des Spiels. Jose, der mit Schwarz sein Brett 1-Debüt gab, konnte ein zu Beginn gut herausgespieltes geschlossenes Spanisch mit Schwarz leider nicht halten. Die Kornwestheimerin kam immer mehr ins Spiel und nach etwa dreieinhalb Stunden Spielzeit in der prallen Pfullinger Hitze war der Endstand 1:5 für Kornwestheim besiegelt.

So bleibt am Ende nur noch zu hoffen, dass Pfullingens Jugendmannschaft am 10. Mai das Spiel gegen die Schachfreunde Heilbronn-Biberach für sich entscheiden kann und die Personallage bis dahin besser ist. Im Spiel gab es bereits einige gute Ansätze, die nicht verwertet werden konnten. Die Saison ist dennoch nicht vorbei und die Jugend wird den Willen, trotz ihrem gewaltigen Underdog-Status (auch in der Abstiegsrunde) die Klasse zu halten, niemals verlieren. Heilbronn wird ein schwer einschätzbarer Gegner, da keiner der Spieler eine DWZ hat – vielleicht wird es dann doch noch etwas mit einem Sieg?

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