Eine Achterbahnfahrt der Gefühle

Wahnsinn, was da am 4.5.2025 in Pfullingen los war. Der letzte Spieltag der A-Klasse in der Saison 2024/25 stand an und alle drei (!) gemeldeten Pfullinger Mannschaften hatten Heimspiel. Entsprechend voll war auch das Spiellokal – 6 Mannschaften mit je 6 Spielern haben am heutigen Tag die Mensa der Schlossschule Pfullingen gefüllt, um Schach zu spielen, alle mit unterschiedlichen Zielen.

Die 5. Mannschaft zum Beispiel war schon sicher abgestiegen, trotzdem wollte man es den Gästen aus Dettingen natürlich nicht leicht machen. Diese spielten noch um den Aufstieg bzw. die Meisterschaft mit, hätten aber verlieren müssen, um der vierten Mannschaft noch eine Chance auf den Aufstieg zu geben.
Tatsächlich konnten die Echaztäler ein paar Punkte holen, denn sowohl Alexandru (Brett 2), Rasmus (Brett 4) und zum Ende hin auch Mika (Brett 1) konnten ihren favorisierten Gegnern ein Remis abknöpfen. Beim Rest lief es leider nicht so gut: Arne (Brett 3), Vince (Brett 5) und Olaf (Brett 6) gingen leer aus, was zum 1,5 : 4,5 Endstand für die Gäste führte – diese sicherten sich mit diesem Sieg gleichzeitig den Aufstieg, später dann auch die Meisterschaft vor dem bis dato amtierenden Tabellenführer aus Reutlingen.

Lustig daran ist, dass es dafür Schützenhilfe brauchte, die die 6. Mannschaft bieten konnte. Gegen die haushoch favorisierten Reutlinger legte die Sechste (die auf dem vorletzten Platz rangiert) ein gigantisches Comeback hin.
Der Beginn lief für die Sechste alles andere als gut: Sowohl Silas, der Rückkehrer Jari und Milan spielten an Brett 2, 3 und 4 allesamt starke Partien, dennoch waren die Reutlinger Spieler zu stark. So stand es schon recht früh 0:3 und es sah alles so aus, als ob Reutlingen eine Machtdemonstration hinlegen würde. Danach ging es aber völlig anders aus: Erst konnte Christian sich an Brett 6 für ein starkes Spiel belohnen, indem er für die Sechste einen unglaublich wichtigen Punkt sammelte.

Eine Weile darauf zeigte auch Danylo an Brett 1 seine Siegerseite: Er, der in der gesamten Saison kein einziges Spiel verloren hatte, verlor diese Serie auch zum Ende hin nicht und konnte sich gegen den Reutlinger Mannschaftsführer, Jürgen Erler, durchsetzen.

Ein zum Schluss umkämpfteres Spiel denn je lieferte auch Arnim an Brett 5 ab – sein über 300 DWZ-Punkte stärkerer Gegner konnte ihm zum Ende hin doch nicht standhalten, so endete das Spiel entgegen der Erwartung aller Anwesenden mit einem Unentschieden – 3:3 und die Meisterfeier der Reutlinger war zerstört.

Allerdings lieferte auch die vierte Mannschaft ein Spektakel auf den Brettern ab. Im Vorfeld war ein Aufstieg noch möglich, dennoch wäre ein Sieg essenziell dafür gewesen und man hätte zweifache Schützenhilfe gebraucht. Nachdem diese nicht kam, war die Enttäuschung entsprechend groß – aber den Sieg hatte man noch selbst in der Hand. Bis dato konnte sich Roman an Brett 2 in seinem dritten Spiel leider nicht mit einem Sieg belohnen, dennoch war das halb so schlimm – Alexander zeigte auch weiterhin, wieso er auch an Brett 1 ohne Probleme Wirkung zeigt – mit seinem 6. Sieg im 7. Spiel krönte er sich am letzten Spieltag noch zum Topscorer innerhalb der Vierten.

Moritz und Sven an Brett 5 und 6, die beide als Ersatzspieler zum Ende hin noch einmal aushelfen durften, lieferten trotz vergleichsweise wenig Saisonerfahrung wichtige Punkte – beide Spiele endeten im Remis und mit dem dadurch entstandenen 2:2-Zwischenstand war es immer noch ein Spiel mit offenem Visier.

Dann ein Rückschlag, der eine Weile andauerte: Jose lehnte in der Partie gegen Stefan Behnle an Brett 3 ein Remis im Mannschaftssinne ab, in der Hoffnung, noch einen Sieg beisteuern zu können. Leider wandelte sich alles ins genaue Gegenteil – ein Endspiel mit zwei Bauern weniger konnte er nicht mehr gewinnen und gab kurz darauf auf. Dennoch gab es da ja auch noch Georg: Frisch von der WJEM aus den Ferien gekommen wollte er seine Partie an Brett 4 unbedingt gewinnen. Obwohl die Stellung zwischendrin sehr ausgeglichen war, lehnte er Remis mehrmals ab (vor allem im Mannschaftssinne). Im Gegensatz zu Jose war er aber damit erfolgreich: Seinen Mehrbauern konnte er sukzessive in eine Gewinnstellung ummünzen und holte so noch den wichtigen Punkt für ein 3:3 gegen die Gäste aus Steinlach.

Insgesamt gab es also an diesem XXL-Spieltag in Pfullingen 2 Remisen und eine Niederlage.

Die Fünfte muss nun leider trotz einem starken letzten Spiel wieder den Weg in die B-Klasse antreten.

Die Sechste übernahm die Rolle des Partycrashers und zerstörte den Reutlingern die sicher geglaubte Meisterfeier, setze so aber im letzten Kampf auch ein riesiges Ausrufezeichen.

Die Vierte wiederum konnte den Aufstieg leider nicht sichern, aber ebenso wie die anderen Mannschaften ein Feuerwerk von Spiel abbrennen, welches an Spannung fast nicht mehr zu überbieten war. Der Aufstieg wurde zwar nicht geschafft, aber der Klassenerhalt war auch nie gefährdet – ein solides Ende für eine generell eher durchwachsene Pfullinger Saison.

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