Gedanken zum Maipokal – über Glück beim Schach

Unser Maipokal war in mehrfacher Hinsicht ein Grund zur Freude. Für mich persönlich aufgrund des Turniersieges – der unbedeutendste Grund.

Großartig war die Beteiligung: wann hatten wir zuletzt 27 Teilnehmer? Verteilt auf alle Spielstärken und Altersklassen. Es war zum Beispiel schön, Ingolf und Andreas wiederzusehen. Schön war auch die Beteiligung der Jugend – sowohl was die Anzahl als auch, was die Ergebnisse angeht.

Ein paar Beispiele: starke Leistungen der beiden Alexanders. Alexander L. mit 4 Punkten, unter anderem ein Sieg gegen Achim. Alexander R. ließ es sich nicht nehmen, an seinem 16. Geburtstag mitzuspielen (bis er zum Überraschungsbesuch seiner Freunde eilte) und belohnte sich unter anderem mit einem Sieg gegen Ingolf (was auch Mika gelang!). Für mich die größte Sensation: Jose, der offiziell noch bei 800 DWZ rangiert, mit einem Remis gegen den 1000 DWZ stärkeren Tilman, wobei er sich auch im Endspiel nicht den Schneid abkaufen ließ.

Unter Schachspielern besteht Uneinigkeit, ob es beim Schach Glück gibt. Nach einer Partie kann man sich auf den Standpunkt stellen, der Sieger hat weniger Fehler gemacht und deswegen verdient gewonnen – kein Glück. Selbst bei einer Partie spielen Dinge eine Rolle wie „der Gegner spielt genau das, was ich mir gerade angesehen habe“.

Für das gesamte Turnier gilt sicher nicht, dass Glück keine Rolle spielt. Ein paar Beispiele aus meinen Partien, wo der Turniersieg hätte flöten gehen können.

Sandor, der in der Runde zuvor glanzvoll Dieter mit Figurenopfer besiegt hatte, gab mir gleich in der Eröffnung einen Bauern vor. Ich baute das zu einer überragenden Stellung aus, büßte den Vorteil zeitweise aber komplett ein.

Was hättet Ihr hier gezogen?


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Stattdessen gab ich Sandor noch die Chance, mit einer Gabel auszugleichen, er nutzte sie nicht, ich gewann.

Die Partie gegen Gerhard war eigentlich ein Spiel auf ein Tor. Früh musste er zwei Bauern geben, dann konnte ich noch seinen König ins freie zerren und siegte souverän. Aber zwischenzeitlich hätte es schief gegen können. Die erste wesentliche Chance verpasste ich hier. Wer findet das Matt in vier Zügen?


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Ich sah das Matt nicht und spielte, Lh5, was noch nicht schlimm war, Gerhard fand die trickreiche Antwort Lf3, was ich mit Td2 konterte. Das war ein schwerer Fehler, den Gerhard hätte ausnutzen können. Wie?


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Auch Andreas bekam gegen mich eine gute Chance (oder mehrere), die er nicht nutzen konnte: was hätte er mit Schwarz spielen können?


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