Die erste Testspiel-Serie der Schachfreunde Pfullingen ist vorbei. Nun habt Ihr auch die Möglichkeit, alle drei Berichte hierzu auf einmal zu lesen. Viel Spaß mit der Berichtszusammenfassung:
Erstes Spiel: Schachverein Reutlingen gegen Schachfreunde Pfullingen – „Einmal ein Extra-Regionalderby, bitte!“
Der Schachverein Reutlingen und die Schachfreunde sind sich in der vergangenen Saison bereits häufig begegnet – in der A-Klasse, Bezirks- und Landesliga. In 4/5 Fällen hatten dabei die Reutlinger den Sieg geholt. Nur die sechste Mannschaft konnte am letzten Spieltag der A-Klasse ein Unentschieden gegen den SV Reutlingen 4 holen. Eine bisher eher düstere Bilanz für unseren Verein – aber was mag das schon heißen?
Für den heutigen Tag haben sich also sieben spielstärketechnisch bunt gemischte Pfullinger Spieler auf den Weg zum Spielabend der Reutlinger gemacht. Spielbeginn war um 18:30 Uhr. Zuvor konnte man sich – wenn man wollte – dem Spielabend der Reutlinger anschließen, um auch mal einen anderen Verein intern kennenzulernen.
(An dieser Stelle muss ich den Reutlingern auch ein Lob da lassen – ich war eine halbe Stunde früher dort, und sie haben ihre Sache gut gemacht.)
Die Partien über 60 Minuten ohne Inkrement begannen für Pfullingen recht durchwachsen. Die drei „Anfänger“ Valentin, Deniz und Georgs kleiner Bruder Johann (Bretter 5–7) konnten sich gegen ihre Reutlinger Gegner leider nicht durchsetzen. So stand es recht früh 3:0 für die Gastgeber.
Daraufhin aber ein kurzer Hoffnungsschimmer: Unser Ex-Reutlinger Georg konnte sich gegen seine ehemalige Vereinskollegin Anna Knaudt durchsetzen. DWZ-technisch gesehen eine Überraschung – aber unser formstarker Georg wusste seine Spielstärke auszuspielen.
An Brett 2 ereignete sich währenddessen eine klare Sache gegen Jose. Bislang war er zwar auch formstark gewesen und auf 1600 DWZ hochgekommen, aber heute lief’s nicht dementsprechend. Ein souveräner Sieg von Danijel Mojsilovic.
Die längsten Partien trugen Arnim und Carl Elias aus. Jedes bessere Ergebnis als eine Niederlage wäre rein nominell gesehen eine Sensation gewesen. Für Sensationen ist Arnim ja aber bekanntlich zu haben (siehe sein Ergebnis gegen Reutlingen mit der Sechsten beim 3:3). Und auch heute bewies er die nötige Spielstärke, um sich gegen den klaren Favoriten Thomas Messmer durchzusetzen.
Auch Carl Elias, der sich an Brett 1 mit Jan Zipprich duellieren durfte, spielte bis kurz vor Schluss ein ungestörtes Spiel. Dennoch entschied ein Ausrutscher das Spiel schlussendlich doch noch zu Gunsten des Reutlingers.
Ein schlussendlich sehr verdientes 5:2 für die Reutlinger – auch wenn es für manche Pfullinger ein bisschen ärgerlich war. Das Freundschaftsspiel war ja bekanntlich „just for fun“, und Spaß hat es definitiv gemacht!
Zweites Spiel: Schachfreunde Pfullingen gegen Rochade Metzingen – „Pfullingen macht‘s spannend!“
Was für ein Auf und Ab im zweiten Testspiel der Schachfreunde Pfullingen! Nachdem wir das Spiel in der vergangenen Woche gegen Reutlingen mit 5:2 verloren haben, sollte heute der Wind des Neuanfangs wehen.
Heute hatten die Echaztäler zumindest den Heimvorteil. Mit der nahezu gleichen Aufstellung wie vergangene Woche startete der Pfullinger Kader in das Spiel gegen die Metzinger.

Aufgrund einer kurzfristigen Kaderänderung seitens der Metzinger ereignete sich an Brett 5 ein nicht ganz ausgeglichenes Spiel. Valentin hatte damit den erfahrungstechnisch weitaus überlegenen Gegner Felix Hausmann vor der Brust. Der wurde seiner Favoritenrolle gerecht und konnte die Partie für sich entscheiden.
Ein sehr interessantes Spiel ereignete sich hingegen an Brett 6. Deniz traf auf den nominell ebenbürtigen Celéste Delannoy – zwei Kinder unter sich. Der Metzinger Nachwuchsspieler konnte das Spiel souverän für sich entscheiden. So fehlte den Metzingern nur noch ein Punkt zur Sicherung eines Remis.
War es dadurch für die Pfullinger schon vorbei? Die Echaztäler sind seit der letzten Saison bereits für späte Comebacks bekannt – so ist es auch Georg. Mit Rémy Louvard stand heute ein Gegner auf derselben DWZ-Wellenlänge gegenüber. Diese Partie blieb lange spannend. Doch unser taktisch kluger Georg sicherte im späteren Mittelspiel den Punkt für die Pfullinger.
Zum Ausgleich verhalf uns Arnim. Der Stammspieler der sechsten Mannschaft konnte an seinen Erfolg des letzten Testspiels anknüpfen. Es kristallisierte sich ein Sieg gegen einen stark dagegenhaltenden Benjamin Hausmann heraus.
Die schwierigste Partie hatte wie immer Carl Elias an Brett 1. Sein Gegner Roman Weitmann ist ein erfahrener Bezirksliga-Spieler. Dennoch kennen wir auch die Qualitäten von Calle – er zog bis zum Schluss ein starkes Spiel auf. Am Ende siegte jedoch die Erfahrung, und Metzingen gelang erneut die Führung.
Nun hing alles an Jose an Brett 2. Seine Partie gegen Florian Moersch zog sich am längsten. Die beiden kannten sich bereits von einer WAM in Altbach – damals ging der Sieg an den Metzinger. Bis vor dem Endspiel war das Material auf beiden Seiten ausgeglichen. Doch am Ende konnte Joses Springer seine Bauern abgrasen und somit die Partie gewinnen. Hinzu kam der Zeitdruck auf der Seite von Florian, der am Ende nur noch eine Minute ohne Inkrement oder Bonuszeit hatte.
Die Echaztäler und die Metzinger trennten sich schlussendlich also mit einem leistungsgerechten Remis – ein Ergebnis, auf dem man aufbauen kann.

Drittes Spiel: Schachfreunde Lichtenstein gegen Schachfreunde Pfullingen – „Ein Schlagabtausch der feinsten Sorte“
Am heutigen Abend hat die Freundschaftsspiel-Serie der SF Pfullingen in Lichtenstein ein würdiges Ende gefunden. Der Wunsch gegen den direkten Nachbarn aus Unterhausen war natürlich ein Sieg. Allzu verbissen wurde das Ganze aber nicht gesehen, da es ja trotz allem ein Testspiel war.
Dieses Spiel war das personell am größten besetzte Testspiel der drei Begegnungen – wir sind mit acht Echaztälern im alten Rathaus angetreten, darunter auch viele Debütanten.

Leider sah es zu Beginn noch nicht optimal für Pfullingen aus:
Ahmed, der zwar nicht offiziell im Verein gemeldet ist, aber aus der Schach-AG des FSG bereits viel Erfahrung mitgenommen hat, bestritt heute sein erstes längeres Spiel. Ihm gegenüber saß Mathias Haertel – deutlich älter und mit Liga-Erfahrung wurde er seiner Favoritenrolle an Brett 6 nach etwa einer halben Stunde gerecht.
Kein Grund zur Sorge, dachte sich ein weiterer Debütant aus unseren Reihen. Lukas, der ebenfalls noch recht neu im Verein ist, bestritt wie Ahmed sein erstes längeres Spiel – und konnte dabei gleich einen klaren Sieg gegen Theodor Katschke an Brett 7 einfahren.
Für die (sehr kurze) Führung sorgte nach einer Weile dann Jose an Brett 2. Sein Gegner Sergej Barkovski war nominell zwar um etwa 50 DWZ-Punkte überlegen, das hielt Jose aber nicht davon ab, seine Form erneut unter Beweis zu stellen.
Etwa zeitgleich beendete Valentin seine Partie gegen Sergejs Sohn Artemij an Brett 8 – in dieser Partie ging der Punkt an den Lichtensteiner. Valentin hatte sich zu Beginn gut herausgespielt, konnte aber schlussendlich leider nicht verwerten.
Danach dauerte wieder alles eine Weile, es war ein Spiel mit offenem Visier. Danach konnte Lichtenstein zuerst wieder in Führung gehen – Vince musste gegen den nominell etwa ebenbürtigen Marcus Danzer an Brett 5 die Waffen strecken.
Einige Momente später bauten die Gastgeber die Führung aus. Rasmus hatte mit dem wohl besten Lichtensteiner Jugendspieler Lukas Kembüchler ein extrem großes Kaliber an Brett 3 vor sich sitzen. Diesem konnte er bis zum Mittelspiel gut Paroli bieten, aber eine falsche Berechnung führte dann doch zum Sieg für den Gegner. Damit hatte die Heimmannschaft zumindest schon einmal das Remis gesichert. Ob sie es noch zum Sieg ausbauen konnte?
Dieter, der spontan für Alexander Rosenthal an Brett 1 eingesprungen war, beantwortete diese Frage vorerst mit „Nein“. Dieses Duell konnte man ohne Zweifel auch als das Duell der Giganten bezeichnen – sein Gegner war Miktat Aydin, Führungsspieler der ersten Lichtensteiner Mannschaft. Trotzdem war Dieter als etablierter Spieler unserer Ersten klar favorisiert. Er wurde dieser Rolle als vorletzter Spieler nach etwa anderthalb Stunden auch gerecht.
Nun hing also alles an Olaf, der sich an Brett 4 mit Miktats Sohn Cem duellierte. Der Lichtensteiner war nominell in der Favoritenrolle, aber Olaf zeigte mal wieder, was in ihm steckt – nach einem schönen Matt in zwei Zügen stand also der verdiente Endstand von 4:4 in diesem letzten Testspiel der SF Pfullingen für diese Saison.
Rückblickend betrachtet können wir nun Georg zum Erreichen des inoffiziellen Topscorer-Titels der Testspiel-Serie gratulieren (mit 2/2 Punkten und 100% punktgleich mit Arnim, aber bevorteilt durch die höheren Bretteinsätze)! Nun also auf eine gute neue Saison – mit diesem schönen Testspiel als gelungenem Auftakt.
