In der Woche nach Ostern fand die Württembergische Jugendeinzelmeisterschaft statt – diesmal in Eglofs im schönen Allgäu.
Im letzten Jahr hatten wir uns gefreut, dass es uns nach langer Zeit gelungen war, zwei Jungs auf die Württembergische Meisterschaft zu schicken: Lorenzo und Flori.
Diesmal durften wir sogar drei Jungs und ein Mädchen ins Rennen schicken.
Flori hatte sich dieses Jahr wieder qualifiziert und er war im vorderen Bereich der Setzliste platziert. Bei den anderen drei, Alexandru, Vihaan und Hanna war bereits die Teilnahme ein Erfolg, vordere Platzierungen waren nicht zu erwarten.
Ich hatte mich auch in Eglofs einquartiert, um unsere Jugend zu unterstützen und Partien zu analysieren. Als ich am Vorabend des Turniers gerade gemütlich beim Abendessen saß, ereilte mich die Hiobsbotschaft: Flori hatte gerade einen Unfall (es geht ihm wieder gut) und musste für das Turnier passen.
Da warens nur noch drei…

Die Lage im Allgäu herrlich. Für Betreuer war es nicht optimal. Ich hatte zwar ein Hotel direkt gegenüber des Turniers, aber da die Teilnehmer 500 Meter entfernt übernachteten, sie natürlich keine Handys dabei haben durften und ein bei den Partien größtenteils Besuchsverbot war, war die Kommunikation mit den Kindern deutlich erschwert. Auch der Austausch mit anderen Trainern war erschwert, da diese nicht vor Ort waren bzw. man gar nicht wusste, welche Trainer überhaupt 3 Tage Urlaub genommen (oder Home-Office verlegt hatten) für die Unterstützung. Mit Unterstützung der mitgereisten Eltern hat es dann gut geklappt, die spannenden Partien zu analysieren, wo wir die beiden Reutlinger (Anna und Daniel haben beiden ein tolles Turnier gespielt!) integriert haben.

Hanna hat ja schon einige Erfahrungen, was Württembergische Meisterschaften angeht. Sie war ja sogar im Pandemiejahr 2020 schon einmal auf der Deutschen Meisterschaft. Schachlich war Hanna mit ihrem Turnier zufrieden und freute sich über Siege. Die Geselligkeit stand für sie im Vordergrund, sie hat wieder viele neue Kontakte geknüpft.

Alexandru hatte sich sensationell qualifiziert und es war klar, dass er viele starke Gegner bekommen würde. Das Ergebnis trügt ein wenig: er hatte viele gute Partien, konnte sich am Ende aber nicht belohnen.

Herausragend das Turnier von Vihaan – an Position 26 gesetzt landete er am Ende auf dem 9. Platz. Der Trainer ist stolz über Vihaans Leistung: ich erkenne so vieles, was er aus dem Training mitgenommen hat. Aber auch sehr vieles, das er definitiv nicht im Training gelernt hat. Eine Findigkeit und Cleverness. Auch Vihaan hatte viele enge ausgeglichene Partien gegen nominell stärkere Spieler, die er aber oft gewinnen konnte und selten verlor.

Anbei ein schönes Beispiel für Vihaans Schach beim Turnier. Die folgende Stellung ist absolut ausgeglichen. Der Gegner hat gerade Vihaans Dame angegriffen und bedroht auch den Bauern auf d5. Wie verteidigte sich Vihaan findig?

Ergebnisse unter WSJ – Württembergische Schachjugend (wsj-schach.de)